In der Kennenlernphase sind die Rollen von Frau und Mann durch die sich veränderten gesellschaftlichen Normen unklarer geworden. So kann es passieren, dass sich eine Frau ungewollt zu schnell auf einen neuen Partner einlässt oder umgekehrt.

Gemäss Freudenberger und North kann Intimität paradoxerweise dazu dienen, zahlreiche Ängste zu verbergen – auch die Angst vor Intimität. Einen anderen Menschen kennenzulernen ist ein Prozess, der langsam, über einen längeren Zeitraum vonstatten gehen sollte. Und der Prozess ist zweiseitig. Hinzu kommt die Angst vor Zurückweisung und dem (erneuten) Enttäuscht- und Abgewiesen-werden. Dieser Prozess kann sehr viel zusätzliche Energie kosten und als Stressverstärker wirken. (6)

Andererseits kann sich eine Person in einer Beziehung befinden und dadurch zusätzliche Belastungen erleben. Freudenberger und North nennen hier drei Arten:

1. Intensitäts-Burnout: Dies z.B., wenn die Verbundenheit nach der grossen Verliebtheit abnimmt und zu Beginn die sexuelle Anziehung im Vordergrund stand. Die Partner gehen mit oft unbewussten, hohen Erwartungen nach kurzer Kennenlernphase in eine feste Beziehung und merken dann, dass diese Erwartungen auf Dauer nicht erfüllt werden können.

2. Ansteckendes Burnout: Je nach dem, wie der Zustand des emotionalen Immunsystems und ie körperliche Widerstandskraft eines Partners ist, kann die Burnout-Erkrankung des anderen auf den anderen einwirken und «ansteckend» sein.

3. Burnout mit Sogwirkung: Dabei ist einer der Personen beruflich oder familiär so stark belastet, dies z.B. durch Doppelrollen, fehlender Sinnhaftigkeit, Isolation als Mutter und Hausfrau, etc., so dass Unzufriedenheit und Unstimmigkeiten entstehen, welche zu gegenseitigen Vorwürfen führen. Dabei wird allerdings nicht die eigentliche Ursache der Probleme erkannt, nämlich die Überlastung in der der Situation, sondern die Schuld wird fälschlicherweise dem Partner zugeschrieben. (7)

Wie sie sehen ist die Palette an möglichen Ursachen für Burnout und Stressverstärker gross. Freudenberger und North haben dazu die folgenden zwölf Punkte zur Burnout-Vermeidung und Rekonvaleszenz (8) zusammengefasst:

1. Hören Sie auf mit dem Verleugnen!
2. Vermeiden Sie Isolation!
3. Ändern Sie Ihre Lebensumstände!
4. Vermindern Sie Ihren verstärkten Einsatz!
5. Hören Sie auf, sich überfürsorglich zu verhalten!
6. Lernen Sie «nein» zu sagen!
7. Fangen Sie an, kürzer zu treten und Abstand zu nehmen!
8. Geben Sie sich neue Werte!
9. Kümmern Sie sich um Ihren Körper!
10. Versuchen Sie, sich so wenig wie möglich zu sorgen und zu ängstigen!
11. Behalten Sie ihren Sinn für Humor!

Referenzen:
(6) Freudenberger, H., & North, G. (1992). Burn-out bei Frauen (Bd. 2. Auflage). Frankfurt am Main: Wolfgang Krüger Verlag: 247-248
(7) Freudenberger, H., & North, G. (1992). Burn-out bei Frauen (Bd. 2. Auflage). Frankfurt am Main: Wolfgang Krüger Verlag: 266-295
(8) Freudenberger, H., & North, G. (1992). Burn-out bei Frauen (Bd. 2. Auflage). Frankfurt am Main: Wolfgang Krüger Verlag: 304-305

Hinweis:
Dieser Beitrag besteht aus drei Teilen. Sie finden direkten Zugang via folgendem Link:
Burnout bei Frauen – Teil I
Burnout bei Frauen – Teil II
Burnout bei Frauen – Teil III

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