Ein Burnout kann nach Freudenberger, der den Begriff Burnout ursprünglich in den 1970 er Jahren geprägt hat, in zwölf unterschiedliche Phasen eingeteilt werden:
1. Der Zwang sich zu beweisen
2. Verstärkter Einsatz
3. Subtile Vernachlässigung eigener Bedürfnisse
4. Verdrängung von Konflikten und Bedürfnissen
5. Umdeutung von Werten
6. Verstärkte Verleugnung der auftretenden Probleme
7. Rückzug
8. Beobachtbare Verhaltensänderungen
9. Depersonalisation/ Verlust des Gefühls für die eigene Persönlichkeit
10. Innere Leere
11. Depression
12. Völlige Burnout-Erschöpfung

Wenn eine Person an einem Burnout leidet, erlebt sie vielleicht gleichzeitig Symptome aus verschiedenen Stadien. Die Stadien gehen oft ineinander über. Eine Person kann in einem Stadium stecken bleiben oder zwischen verschiedenen Stadien hin- und herspringen. Die Auswirkungen eines Stadiums können an einer Person unbemerkt vorbeigehen und andere können so starke Auswirkungen haben, dass sie für die Person kaum zu bewältigen sind. Dauer und Intensität der Stadien hängen ab von der individuellen Situation der Person, ihrer Persönlichkeit, ihren Neigungen, ihrer Vorgeschichte und ihrer Fähigkeit, mit Stress fertigzuwerden. (4)

Gründe für das Ausbrennen bei Frauen gibt es viele und oft kommen je nach Situation mehrere Belastungen gleichzeitig zum Tragen. Hier seien nur einige genannt:

Überfürsorglichkeit: Die Person hat in ihrer Kindheit gelernt, dass es wichtig und richtig ist, für andere zu sorgen und die eigenen Bedürfnisse hinten anzustehen. Dies ist ein gelerntes Bedürfnis, das die Frau auch im Erwachsenenleben noch so auslebt und ihren Wert als Mensch (richtige Frau/gute Mutter, etc.) darüber definiert.

Vereinsamung: Zum klassischen Idealbild der Frau gehört nach wie vor ein Mann an ihrer Seite, der unterstützend für sie das ist und den sie selbst umsorgen kann. Jedoch sehen sich immer mehr Frauen damit konfrontiert, den passenden Partner noch nicht gefunden zu haben. Dies führt oft zur Annahme, dass sie sich bei der Suche zu wenig Mühe gibt, vielleicht zu viele Ansprüche hat und sich sicher todunglücklich fühlen muss in dieser Situation. Die Partnersuche über längere Zeit kann als Single tatsächlich auch zermürbend sein, wenn der Wunsch nach einer funktionierenden Partnerschaft gross ist. Dies kann zudem mit den eigenen oder erlernten Ideen und Wertvorstellungen kollidieren und den Druck und das Unverständnis von Seiten der Eltern und des Familiensystems erhöhen.

Ohnmachtsgefühle: Viele Frauen zeigen bei der Arbeit Bestleistungen und werden trotzdem nicht befördert. Umso höher eine Frau die Karriereleiter emporsteigt, umso mehr männliche Kollegen umgeben sie, bei denen sie sich scheinbar behaupten muss. Und dann kommt dann noch das Vorurteil, dass sie bei Kinderwunsch dann doch nicht mehr zur Verfügung steht und daher am besten auch jetzt nicht befördert wird. Dies ist in vielen Fällen eine einseitige Betrachtung, sie kann aber auch sehr viel Druck und ein Gefühl der Ohnmacht in einer Frau auslösen.

Selbständigkeit und Abhängigkeit: Gleichzeitig finden wir oft das andere Bild einer erfolgreichen Frau, die unabhängig, selbständig, selbstsicher und selbstbeherrscht ist. Auch dieses Bild zu bewahren kann zwischenzeitlich viel Energie kosten. Hinzu kommt, dass viele Frauen alleinerziehend sind und tatsächlich neben Beruf und Karriere dann auch noch die Kindererziehung alleine bewerkstelligen müssen. Sie sind sozusagen abhängig von einem sicheren Einkommen und müssen entsprechend ihrer Berufsrolle ihren «Mann» stehen, unabhängig davon, wie sie sich gerade fühlen und wer sie tatsächlich sind. Was von ihnen erwartet wird und ob sie diese Erwartungen erfüllen können definiert in vielen Fällen das «Frausein» als Alleinerziehende. (5)

Wie bereits weiter oben erwähnt, kann es für eine Person schwer sein, mit dem Single-Status zurecht zu kommen. Das Alleinsein führt oft dazu, dass schmerzliche Gefühle ungewollt in den Vordergrund treten und Selbstzweifel zunehmen. Der Wunsch nach einem geeigneten Partner ist je nach dem gross und nimmt mit länger andauerndem Single-Status zu.

Referenzen:
(4) Freudenberger, H., & North, G. (1992). Burn-out bei Frauen (Bd. 2. Auflage). Frankfurt am Main: Wolfgang Krüger Verlag: 38-39
(5) Freudenberger, H., & North, G. (1992). Burn-out bei Frauen (Bd. 2. Auflage). Frankfurt am Main: Wolfgang Krüger Verlag: 47-49

Hinweis:
Dieser Beitrag besteht aus drei Teilen. Sie finden direkten Zugang via folgendem Link:
Burnout bei Frauen – Teil I
Burnout bei Frauen – Teil II
Burnout bei Frauen – Teil III

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