Manchmal braucht es ihn, den Abschied – von Altem, Vergangenem, von Mitmenschen, von Lebensabschnitten, von Erwartungen und Vorstellungen, von Wertvorstellungen, von Wünschen, von Erlebten, von Schmerzvollem.

Abschied bedeutet loslassen. Was wir jedoch oft vergessen: Abschied bedeutet auch Würdigung in der eigenen Stärke und Präsenz. Abschied nehmen bedeutet bewusst Nähe und Distanz zulassen und erleben. Diese Unterscheidung kann uns im Prozess helfen, bewusst loszulassen.

Loslassen, damit Neues entstehen kann. Würdigen von Altem in der eigenen Stärke und Präsenz, auch in bewusster Wahrnehmung, Bewertung und wenn nötig, bewusste Abgrenzung, von dem, was war und geschehen ist.

Danach wird es möglich, sich bewusst in die andere Richtung zu drehen, den Blick auf die Zukunft richten, im Wissen, dass das Losgelassene immer ein Teil des gegangenen Weges bleiben wird, jedoch keinen Einfluss mehr nehmen muss auf unser Sein & Erleben, auf das Hier und Jetzt und die vor uns liegende Zukunft.

Jeder von uns ist fähig loszulassen! Manchmal braucht es Mut, nochmals bewusst hinzuschauen, bevor ein neuer Weg eingeschlagen werden kann. Aber «gesundes» und kraftvolles Loslassen ist für jeden möglich und in vielen Fällen sinnvoll und notwendig, um neue Kraft zu schöpfen und Raum für Neues zu schaffen!

Rituale können in diesem Prozess hilfreich sein. Dabei ist es gar nicht so wichtig, wie diese aussehen. Sie können selbst entworfen werden. Folgen Sie einfach Ihrem Bauchgefühl und hören Sie in sich hinein, was es braucht. Achten Sie, welche Bedürfnisse und Gefühle im Prozess in Ihnen aufkommen und lassen Sie diese zu.

Gefühle sind erlaubt und wichtig. Auch sie bestimmen nicht, wer wir sind oder wie wir uns in der Zukunft fühlen oder verhalten werden. Für den Abschied und das Loslassen dürfen ALLE Gefühle sein, sie sollen bewusst wahrgenommen und zugelassen werden, damit sie sich dann auf magische Weise auch wieder in Luft auflösen können.

Bedürfnisse können nicht immer erfüllt werden. Aber auch hier ist es wichtig, sie zumindest wahrzunehmen und zuzulassen, mit einer erlaubenden, wertfreien Haltung und dem Wissen, dass Veränderung ohne Zwang oder Anstrengung passieren kann.

Veränderung kann entstehen, einfach so. Veränderungen wird sich entfalten, ob sie es nun wollen oder nicht. Wenn wir uns nicht dagegen sträuben, dann können im Einklang mit dem grösseren Ganzen neue Dinge entstehen, die fernab von unserer menschlichen Vorstellung noch im Verborgenen liegen.

Im Abschied liegt viel Kraft. Abschied bedeutet auch eine Chance, Dinge neu zu betrachten und sich auf das Ungewisse einzulassen. Nicht-Wissen ist völlig normal und ok in diesem Prozess! Die Kontrolle für einen Moment abgeben und das Vertrauen spüren, dass zu gegebenen Zeit die nötigen Antworten kommen werden. Denn nur so können wir «gesund» und im Einklang mit uns selbst und dem, was losgelassen werden soll, Abschied nehmen.

In Verbindung stehen, mit uns selbst und dem, was noch nicht ist. Dem Neuen, das auf uns wartet. Gelingt uns diese offene Haltung, haben wir den Mut, hinzusehen, bevor wir endgültig loslassen, dann folgen oft nicht nur Tränen, Angst und Wehmut, sondern auch Freude, Hoffnung und Zuversicht.

In diesem Sinne lohnt es sich, diesen Zwischenraum für einen Moment auszuhalten und bewusst zu gestalten. Freude, Hoffnung und Zuversicht sind für jeden möglich, unabhängig davon, was es loszulassen und zu verabschieden gibt.

Seien Sie gespannt und freudvoll und vertrauen Sie darauf, dass alles gut kommt, auch wenn Sie jetzt erst nur die nächsten, kleinen Schritte sehen können.

Abschied nehmen ist ein guter Anfang.

Hinweis:
Vielleicht interessiert Sie im Anschluss auch der Artikel Trauerprozesse gestalten?!

 

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