Berne benennt als Ergänzung zu den physischen Grundbedürfnissen nach Nahrung, Trinken, Obdach die seelischen Grundbedürfnisse eines Menschen.

Diese werden auch als die drei S bezeichnet und aus dem Englischen zitiert: stroke, stimulus und structure.

Stroke
Mit Stroke ist das zwischenmenschliche Streicheln genannt, im Sinne von Bestätigung, Zuwendung und Wertschätzung. Dabei können Strokes bedingt (bezogen auf Verhalten) oder unbedingt (bezogen auf Person) erfolgen, und positiver (ermutigend) oder negativer (abwertend) Natur sein. Strokes werden im zwischenmenschlichen Kontakt erlebt oder auch in der Begegnung und Beziehungspflege mit sich selbst. Wie eine Person mit Strokes umgehen kann, wie sie diese annehmen und geben kann, wird als Stroke Ökonomie bezeichnet.

Stimulus
Mit stimulus ist die Stimulierung der verschiedenen Sinne (Sehen, Hören, Riechen, Schmecken, Fühlen, etc.) gemeint. Dies kann z.B. mit Sport, Massage, einem köstlichen Essen, einem heissen Kaffee, bewusst gewählter Garderobe, etc. umgesetzt werden.

Structure
Mit Struktur schafft der Mensch in seinem Alltag Sicherheit und Verlässlichkeit. Struktur kann zum einen in Bezug auf Zeit geschaffen werden, andererseits können aber auch Rituale und Gewohnheiten zu einer verlässlichen Struktur in Leben beitragen. Auch können psychologische Spiele als eine Art Struktur im Alltag und in der Begegnung mit anderen Menschen dienen.

Was nützt das Wissen zu den Seelischen Grundbedürfnissen?
Auch hier führt mehr Bewusstheit übergeordnet zu mehr Autonomie. Das heisst, ich kann mehr und mehr selbst entscheiden, wie ich mein Leben und meinen Alltag gestalten will.
Eine Person kann sich erlauben, in der Partnerschaft oder unter Freunden nach Strokes zu bitten, wenn ihr danach ist. Sie kann sich selbst für Erreichtes loben und ist somit nicht mehr so stark darauf angewiesen, von anderen gesehen zu werden.
Eine Person kann die Strukturierung der Zeit so in ihren beruflichen Alltag einbauen, dass sie sich regelmässige Pausen erlaubt und sportliche Betätigung in den Berufsalltag integriert. So kann sie die eigene Gesundheit nachhaltig sichern und und die Resilienz längerfristig stärken.
Einer anderen Person fällt auf, dass sie mit den Jahren ihr Bedürfnis nach Stimulierung völlig aus den Augen verloren hat. Sie nimmt das Gitarrentraining wieder auf und geht neu regelmässig einmal in der Woche zur Massage. Auch versucht sie, möglichst saisonal und mit frischen Kräutern und unterschiedlichen Farben von Gemüse und Früchten zu kochen und Variation in ihren Ernährungsplan zu bringen.

Es gibt unterschiedliche Wege, das Wissen rund um die seelischen Grundbedürfnisse für sich in den Alltag zu integrieren. Aber gerade das Entdecken von neuen Möglichkeiten kann zu einer Steigerung des Wohlbefindens und der gelebten Autonomie führen und somit insgesamt positiv auf die seelische Gesundheit eines Menschen wirken.

Important
Vielleicht interessiert Sie als Weiterführung und Vertiefung Teil I zu Drama-Dreieck, Sozialen Rollen und Psychologische Spiele. In Teil II finden Sie konkrete Beispiele aus dem Alltag, die die sozialen Rollen und Psychologische Spiele aufzeigen.
Falls Sie mehr zur Ok-Ok-Haltung oder zur Skripttheorie erfahren möchten, finden Sie ebenfalls Articles dazu – dies unter der entsprechenden Rubrik Blog und zur persönlichen Vertiefung

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